Basel klagt

Mit Lust gegen den Frust singen

Am 22. September 2007 war es soweit.

Der Basler Klagechor trat in der Innenstadt Basel auf – zum ersten Mal und zum letzten Mal.
Denn wir sind unsere Klagen losgeworden …

Es klagten:

Brigitte Baumgartner, Colette Couleau, Christine Erhardt, Manuela Guglielmi, Sabine Gysin, Daniel Hagmann, Therese Hof, Lorenz Hofer, Petra Hofmann, Pia Ilg, Rosemarie Imhof, Brigitta Laube, Maja Müller, Sylvia Pfeiffer, Jan Schudel, Susi Sopko, Monique Steiner, Rea Strössler, Luzia Vogt, Ariane Weber, Therese Wehrle, Dorothea Weishaupt, Erwin Zbinden.

 

Es leitete:
Thomas Reck.

 

Es spielten:
am Akkordeon Sabine Funes und am Kontrabass Otto Kapp.

 

Mit Lust gegen den Frust singen!

 

Warum nicht einmal rauslassen statt runterschlucken, was uns Stadtbewohnern auf der Seele liegt? Den ganzen Alltagsfrust über Lärm und Steuern in eine kraft- und lustvolle Klage einbringen – und diese öffentlich machen?

Die Complaints Choir-Bewegung begann 2005 in Birmingham, auf Initiative von Tellervo Kalleinen und Oliver Kochta-Kalleinen. Inzwischen bringen in zehn Chören weltweit Menschen ihre Klage der jeweiligen Stadt zu Gehör. Jetzt hat auch Basel geklagt: Als erste Schweizer Stadt erhielt Basel einen Klagechor. Am 22. September 2007 trat der Basler Klagechor auf und klagte über Basel, gemeinsam, laut, harmonisch, humorvoll. Pascale Meyer und Daniel Hagmann haben sich von den Video-Beispielen anderer Chöre anregen lassen. Thomas Reck stiess als musikalischer Leiter dazu.Der Basler Klagechor war eine einmalige Aktion! Er trat nur am 22. September auf.
Begleitet wurden wir von Kontrabass (Sabine Funes) und Akkordeon (Otto Kapp).

 

Grund zum Klagen gibt es genug!

 

Die Klagen kamen von nah und fern, mündlich oder per Mail oder Brief, in Gedichtform oder spontan formuliert. Insgesamt waren es weit über hundert Klagen, die zur Auswahl vorlagen. Im Klagelied selbst kam nur eine Auswahl zur Sprache – von der Klage über die fehlende Prärie bis zur Klage über die Dauerbeschallung in Kleidergeschäften.

 

Der Refrain des Klagelieds

 

Text: Daniel Hagmann / Pascale Meyer / Thomas Reck

Musik: ThomasReck

 

Höre mer uff mit däm ewige Gfasel
Vo dere Superhauptschtadt Metro Basel
Uns fählt d’Prärie
am Knöi vom Rhy

 

Früener isch eh alles besser gsi
Basel tickt anders, behauptet d’Regierig
S’Münschter isch z’niedrig und
s’Rhybord isch schmierig
Dr Lärm isch z’lut, dr Rägä z’nass
Und ab em elfi isch’s still uf dr Gass